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Vom sterilen Rasen zum Insektenparadies im Pfarrgarten

Pfarrer Ralf Hettmannsperger berichtet:


„Wenn Du nichts unternimmst, dann blüht dir was!“

 

Was wie eine klare Drohung klingt, ist ein Versprechen – jedenfalls, wenn es um eine Wildblumenwiese geht. Erstmal nach fachlichem Rat und einigem Einsatz angelegt, lässt man dann am besten die Hände weg und hält die Füße still. Dann entwickelt sich diese zur Freude von Schmetterlingen, Bienen und Insekten am allerbesten. Und ist gleichzeitig ein Geschenk für Auge und Seele.

So passiert auch, als knapp 100 qm alte Rasenfläche hinterm Pfarrhaus in ein artenreiches Refugium umgewandelt wurde. Doch der Reihe nach!

Angefangen hat alles damit, dass im letzten Sommer unsere beiden Söhne gemeinsam mit ihren Freundinnen zu Besuch waren. Grillen war nachgefragt. Und bis die Kohle richtig glühte, war Sport angesagt: Pritschen und baggern mit dem Volleyball, später Badminton und zum Schluss, weil Jungs ja „Challenge“ brauchen, ein paar Dribbeleinlagen mit Torschuss. Und das alles auf meinem „heiligen Rasen“! Da glühte dann auch ein wenig mein Gemüt, denn morgens noch hatte ich gemäht, gedüngt und gewässert. Konnte ja nicht wissen, dass später dt. Gartenmeisterschaften ausgespielt werden sollten. „Macht doch nicht so wild“ und andere Versuche der Schadensbegrenzung bewirkten eher das Gegenteil. Wer hat die bloß erzogen?! Na ja, wenigstens die Noppenschuhe blieben im Keller. Dennoch: Nachdem beim Essen wortreich geklärt war, welches Team denn eigentlich gewonnen hatte, (meine Frau wieder in der Rolle von Schiedsrichter Dienst, damit der Schwächere auch mal gewinnt!) konnte ich mit Blick auf den Rasen nur feststellen: „So wie der aussieht, kann ich den nur umgraben.“

Wenigstens Mitleid der Grätscher hätte ich erwartet und nicht die lapidare Bestätigung: „Dann tu´s doch!“

„Wie bitte?“ „Na, wenn der Rasen die Grätsche macht, dann nimm´s als Chance, noch mehr für die Umwelt zu tun.“ Im Sekundentakt flogen mir die Argumente um die Ohren – Insektensterben-Artenvielfalt-Bestäubung-Bienensterben-Nahrungsmittelsicherheit und zum Schluss das Volley-Tor: „Du redest doch auch immer von Schöpfungsvielfalt. Mach aus der Monokultur, die doch nur stresst – dich und die Umwelt – eine Wildblumenwiese. Und dann blüht dir was.“ Siegtreffer. Schlusspfiff. Die beiden „Ökos“ der Familie hatten gewonnen.

Ich ging dennoch mit erhobenem Haupt vom Platz, weil ich wenigstens den Griff zu Spaten und Hacke in der Nacht noch verhinderte.

 

Die Umwandlung in eine Blühfläche benötigt am Anfang Fachberatung, richtige Arbeitsmaterialien, Einsatzwillen und vor allem eine hochwertige und auf die Region abgestimmte Samenmischung.

Manuel und seine Freundin Franka entfernten die Rasensoden. Super, dass wir uns da beim Blumenhaus Schärf/Ochs ein Profigerät ausleihen konnten.

In mehreren Vorgängen wurden dann möglichst alle Wurzelunkräuter, Pflanzenreste und Steine ausgerecht. Das war mein Part. Anschließend hat Reinhard Ochs mit einer großen Fräse den Boden gelockert und gleichzeitig Sand untergefräst, um den Boden magerer zu machen. Nach dem erneuten Glattrechen wollten wir schon einsäen, dabei fiel uns auf: Da fehlt ja noch ein Weg! So ein leicht geschwungener durchs spätere Blühparadies. Also nochmal mit dem Spaten 10-15 cm Boden ausheben. Grad die richtige Arbeit für einen Sportstudenten! Anschließend auffüllen mit Split und Holzhackschnitzel.

Und dann die Aussaat, der bei Firma Rieger und Hoffmann bestellten Samenmischung für den Oberrheingraben und wässern.

Schon im ersten Jahr blühten Acksersenf, Leinkraut, Wiesen-Salbei, Wirbeldost, Margeriten, Rotklee und noch viele andere der über 50 Sorten des zugesandten Saatguts.

Und jetzt, so kurz vor Pfingsten, erfreuen wir uns wirklich an einer wunderschönen bunten Blühwiese und dem tausendfachen Summen und Brummen unserer geflügelten Gäste. Und das tollste: Wir müssen nichts mehr dafür tun. Nur gekickt wird jetzt woanders!   


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